Am Dienstag, dem 07. Mai 2024, fanden in Vorbereitung auf die erste Jugendkonferenz des JBZ JTF in Wiener Neustadt Workshops mit dem Überbegriff „Nachhaltigkeit & Gesundheit“ statt. Sechs Themen wurden in einzelnen Gruppen besprochen und Ideen dazu gesammelt, wie die Stadt Wiener Neustadt bei der Stadtentwicklung nachhaltiger gestaltet werden kann. Neben den 17 Nachhaltigkeitszielen, die den Teilnehmer_innen vorgestellt wurden, konnten sie sich zu folgenden Themen Gedanken machen.

Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.

(Dante Alighieri, italienischer Dichter und Philosoph, 1265 – 1321)

Die Grüne Stadt

Das Thema „Die Grüne Stadt“ wurde in Raum 204 im Detail besprochen. Darin wurde die ganze Gruppe mit einbezogen. Es wurde intensiv Brainstorming eingesetzt, um sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Stadt begrünen kann. Alle Teilnehmer_innen haben mitgearbeitet, einen Fragebogen ausgefüllt und eigene Ideen eingebracht, die sie auf Karten schrieben und so sammelten. Diese wurden dann auf einem Flipchart aufgebracht und Punkt für Punkt besprochen. Außerdem wurde eine von Teilnehmer_innen selbst erdachte App vorgestellt, die gute Chancen auf dem Markt hätte. Der Aufbau des Themas und wie es behandelt wurde, fanden Teilnehmer_innen sehr anregend.

Slow Tourism

In Raum 205 wurde das Thema „Slow Tourism“ bearbeitet. Darin ging es vor allem darum, wie man in Wiener Neustadt nachhaltig reisen und einen Aufenthalt gestalten kann, wenn man von außerhalb der Stadt ist. Das Thema wurde von der Trainerin präsentiert und die einzelnen Punkte dabei mit der gesamten Gruppe besprochen. Es wurden Fragen behandelt wie zum Beispiel: Gehen Jugendliche noch zum Heurigen? Wie kann man mit nachhaltigem Reisen, Essen und anderen Goodies Tourist_innen nach Wiener Neustadt locken? Gehen junge Leute gerne raus in die Natur? Fahren sie umweltbewusst, beispielsweise mit dem Fahrrad, dem Zug oder anderen nachhaltigen Fahrzeugen in den Urlaub? Durch die Präsentation wurden die Teilnehmer_innen über das Thema gut informiert. Mehr Anregung zur selbstständigen Ideenfindung wäre wünschenswert gewesen, da das Thema im Vorhinein schon intensiv ausgearbeitet worden war. Es entstanden trotzdem inspirierende Anregungen, wie Unterkünfte und städtische Regionen nachhaltig und „langsam“ genutzt und erkundet werden können.

Erholungsraum am Wasser

Besonders niedrige Grundwasserspiegel und vermehrte Trockenheit in den letzten Sommern waren ein großes Thema in und um Wiener Neustadt. Damit und wie der Umgang mit Wasserreserven, Gewässerschutz, aber auch Spaß und Freizeit bei Sport und Spiel in Bädern und an Gewässern gesichert und verbessert werden kann, beschäftigte sich der nächste Workshop.
Was für jede_n Einzelne_n „Erholung“ bedeutet, stellte sich als sehr vielfältig heraus. So manch interessante Verknüpfung ergab spannende Ansätze, sodass ein nachhaltiger Platz mit Sport und gesunder Ernährung erdacht wurde, an dessen Planung in der Nachbereitung intensiv gearbeitet werden soll.

„Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.“

(Charles Darwin, britischer Naturwissenschaftler und Autor, 1809 – 1882)

Sport und Freizeit in Wiener Neustadt

Das Thema „Laufen, skaten und trainieren“ wurde in Raum 106 behandelt. Zu Beginn wurde vorgetragen, was die Gruppe zum Thema „Sport und Freizeit“ recherchiert hat. Danach wurden die Zuhörer_innen gefragt, wie ihre Meinung dazu ist und welche Ideen, Wünsche und Erwartungen sie haben, um die Sportmöglichkeiten in Wiener Neustadt zu erweitern. Die Gruppe hat viele Aspekte angesprochen, welche Plätze und Orte in der Stadt für sie bekannt sind, an denen man verschiedene Sportarten ausüben kann. Dabei kamen viele kreative Ideen auf, wie zum Beispiel eine Verbesserung der Radwege oder der Wunsch nach mehr Volleyballplätzen in der Stadt. Die Teilnehmer_innen waren sehr an dem Thema interessiert und haben dazu beigetragen, dass mehr Verknüpfungen entstanden und Probleme klar aufgezeigt wurden. Man konnte auch neue Informationen sammeln, da nicht jede Sportmöglichkeit in Wiener Neustadt allgemein bekannt war. Während des Workshops entstanden auch Verknüpfungen zu „Sport am Wasser“, wobei auch die Sauberkeit an den Gewässern besprochen wurde.

Nachhaltige Mobilität in der Stadt

Beim Thema „Von A nach B“, das in Raum 104 besprochen wurde, wurden zuerst die fünf Gründe für nachhaltige Mobilität besprochen. Diese waren auf Karten geschrieben, die die Teilnehmer_innen nacheinander vorlasen. Dadurch konnten sie sich von Anbeginn an zum Thema beteiligen. Die Teilnehmer_innen haben in der anschließenden Diskussionsrunde weniger aktiv dazu beigetragen, da die meisten von ihnen noch keinen Führerschein besitzen und deshalb wenig nachvollziehen konnten, welche Probleme durch den Autoverkehr und das Parken in der Stadt entstehen. „Von A nach B“ wurde verständlich erklärt und man konnte dem Gesagten gut folgen. Der Trainer hat außerdem das Gespräch immer wieder gut auf das eigentliche Thema „Nachhaltige Mobilität“ gelenkt und somit das Abschweifen verhindert. Es wurden nützliche Ideen vorgeschlagen und allgemein konnte man sich an der Diskussion beteiligen und sich neue Lösungen überlegen.

Es wurde zudem besprochen, wie sich die Nachhaltigkeit im positiven Sinne auf die Gesundheit auswirken kann und wie viel CO2 –Ausstoß jeder Mensch verursacht. Verschiedene Lösungen wurden bereitgestellt, um den CO2 Ausstoß zu verringern. Die Menge an Autos in einem Haushalt auf ein Auto zu beschränken oder E-Bikes und E-Autos zu nutzen, waren Ideen, die aufkamen. Die Teilnehmer_innen sammelten gemeinsam mit dem Trainer Notizen, die von verschiedenen Meinungen geprägt und diskutiert worden waren. Da wir bereits an einem Open House Tag intensiv das Thema „Nachhaltigkeit“ bearbeitet hatten, konnten bereits erarbeitete Ideen aufgegriffen werden.

Aus Alt mach Neu“ als Lösung für Müllprobleme (?)

Das Thema „Idyll statt Müll“ wurde in Raum 004 bearbeitet. In diesem Themengebiet geht es darum, wie man nachhaltig und bewusst Müll in allen Bereichen, wie Mode und Lebensmittel, vermeidet. Mit dem Spruch „Aus alt mach neu“ kann jeder mit ein bisschen Fingerspitzengefühl seine Kleidung umnähen oder für kleines Geld ändern lassen. Es wurden auch weitere nachhaltige Ideen eingebracht wie zu Beispiel das Spenden alter Bekleidung an Bedürftige oder auch Tauschbörsen. Ein wesentliches Problem ist außerdem die Mülltrennung. Denn viele Menschen sind sich nicht bewusst, wie man Müll richtig trennt und entsorgt. Dabei schafft unter anderem der Gelbe Sack Erleichterung. Denn darin kann man alles hineinwerfen, was als Leichtverpackung gilt. Glas und Papier sind ausgeschlossen.

„Buy less, choose well, make it last.“

(Vivienne Westwood, englische Modedesignerin, 1941 – 2022)

Die Teilnehmenden des JBZ JTF Wiener Neustadt waren im Großen und Ganzen mit viel Engagement und Energie bei der Sache und brachten kreative Ideen und Lösungsansätze ein. Die Ergebnisse der Workshops wurden im Plenum präsentiert und diskutiert. Es war beeindruckend zu sehen, wie interessiert sich die jungen Menschen mit den Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung auseinandersetzten.

Die Workshops waren somit ein voller Erfolg und zeigten, dass die Jugendlichen von heute sich aktiv für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft einsetzen. Im Rahmen der Jugendkonferenz am 5. Juni 2024 werden die besten Ansätze präsentiert und so bleibt zu hoffen, dass einige Ideen und Vorschläge der Jugendlichen auch tatsächlich umgesetzt werden können und sich so Wiener Neustadt zu einer noch lebenswerteren Stadt entwickelt.

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